Wenn Träume wahr werden

Eindeutig: ich bin ein Kind der «Die-Winnetou-Filme-kommen-im-Fernsehen-Zeit». Wen wundert’s dass ich zum Tod von Pierre Brice leer geschluckt und heimlich die eine oder andere Träne vergossen habe. Winnetou und seine Western-Freunde prägten meine Kindheit. Die Reihe begann mit dem «Schatz im Silbersee» und drei Wochen später folgte «Winnetou I» mit der berühmten Szene der beiden Blutsbrüder. Ab da war für mich klar: da will ich mal hin. Zugegeben, mein Nugget-tsil sah sehr nach kroatischem Karstfelsen aus und der Silbersee genau wie die Plitvicer-Seen nahe der Grenze zu Bosnien. Die weiten Prärien und ausgedehnten Wälder sah ich während verschiedener Ferienreisen nach Kroatien und Slowenien. Mein «Wilder Westen» lag quasi um die Ecke. Das wurde mir bald mal bewusst. Es erklärte auch, weshalb die Winnetou-Filme keine amerikanischen Produktionen sind, sondern als «Spielfilm D/Yug» ausgeschrieben werden. Mein Traum aber blieb.

Träume nicht dein Leben sondern lebe deinen Traum – nach diesem Motto setzen Luki und ich nun also um, was als Mädchenfantasie begonnen hat. Wir reisen – ist ja klar wohin. Nicht zum Silbersee und nicht zum Nugget-tsil, sondern fast ein halbes Jahr lang durch die USA, wo es noch viel mehr zu entdecken gibt, als das, was ich mit zehn erträumt habe. Das weiss ich inzwischen …

z. B. Winnetou-Land

Karin Barz Dieterle